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Artstripe
Artstripe no. 18 (2020)
Out of Office

Artstripe no. 18 als frei-assoziatives Plädoyer für die kreative Kraft der „rechten Gehirnhälfte“ an einem Ort, an dem tendenziell die linke dominiert.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Auf Basis von in Schreibwarenhandlungen und Kunstbedarfsgeschäften gefundenen, von ihren Urhebern zu Testzwecken hergestellten, danach oftmals weggeworfenen Kritzeleien komponiert die Künstlerin eine Art fragmentarisches Fresco oder gemaltes Graffitti, in dem sich die Gesten des Schreibens und der Duktus des Malens noch deutlich ablesen lassen. 

Das Ergebnis ist eine genau auf den Raum und das Format des Artstripe abgestimmte Abfolge von Strichen, Streifen und Flächen, die bei aller Kalkuliertheit von der vitalen Qualität des Nichtintendierten, Spontanen und Zufälligen der Vorlagen geprägt ist. 

An einem Ort, an dem Rationalität und Methodik so sehr im Mittelpunkt stehen wie im „Vienna Office“ von Accenture setzt „Out of Office“ damit nicht nur einen bewussten Kontrast, sondern auch einen eleganten, subversiven Akt. 

Charlotte Klobassa  (*1987)

Charlotte Klobassa wurde in Wien geboren, wo sie zunächst Mode bei Veronique Branquinho und Bernhard Willhelm an der Universität für Angewandte Kunst und danach Malerei und Animationsfilm bei Judith Eisler an derselben Hochschule studierte. Seit ihrem Diplom 2017 lebt und arbeitet sie in Wien und Berlin.

Ironie und Leichtigkeit, Zufall und Kalkül, Anspielungsreichtum und technische Akribie sowie durchaus Mut zum Dekorativen sind zentrale Merkmale der Bildkompositionen von Charlotte Klobassa, die häufig in Form von Serien entstehen. In ihren Arbeiten verbinden sich u.a. Motive der gestischen Malerei mit Elementen der Collage sowie Anklänge an so unterschiedliche Traditionen wie die Écriture automatique, des Objet trouvé und die Pop Art zu Manifestationen eines heiteren, hellen Hedonismus. 

Dabei basieren die Motive auf gefundenen, anonymen Vorlagen, die ganz ohne künstlerische Intention hergestellt wurden. Die Künstlerin spielt also nicht nur mit den einzelnen Bildelementen, sondern auch mit ihrer eigenen Rolle. In Zeiten universeller medialer Reproduzierbarkeit gelingt es Charlotte Klobassa, das alte Medium Malerei genussvoll zu zelebrieren und Bilder zu kreieren, die auch Instagram - tauglich sind. 

Seit Gründung im Jahre 2017 wird Charlotte Klobassa von der Wiener Galerie Zeller van Almsick vertreten.

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