Liquid Frontiers

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Marke Österreich
Dorothea Brunialti
Räume erneuern - Kreisläufe schaffen

Identität als Work in Progress, als dauerhafte Bau-Stelle. Das Heraustrennen der Briefmarke, der Riss durchs „Baustellenband“ markiert die Spalte zwischen dem Sichtbaren und dem Sagbaren der Identität. Statt der Eroberung der letzten weißen Flecken, das Reservat des weißen Flecks.

Dorothea Brunialti (*1973)

Gestaltung ist für Dorothea Brunialti das Resultat intensiver Auseinandersetzung mit dem Gegenstand, primär mit dem Werk zeitgenössischer bildender Künstler. Kunst und Design stehen dabei nicht in Konkurrenz, sondern im Dialog miteinander, was sich auch in gemeinsamen Arbeitssitzungen manifestiert, die für die Entwicklung, aber auch Umsetzung des gestalterischen Konzeptes zentral sind. Im Mittelpunkt steht dabei immer das künstlerische Œuvre und die Frage nach der Art des Transfers in das bevorzugte Medium Buch, der nicht zum Verlust von Komplexität, sondern zu einem Gewinn an Klarheit und Kohärenz führt. Ganz dieser klassischen typografischen Aufgabe verpflichtet, zeichnen sich Dorothea Brunialtis Publikationen für Kunstinstitutionen wie die Secession, das MUMOK oder die Salzburger Sommerakademie durch die Fülle an Korrespondenzen aus, die sich bei der Lektüre erschließen. Ihr Katalog für Nadim Vardag übernimmt die orthogonale Struktur einiger Arbeiten als Ordnungsprinzip für die Publikation selbst auf, während das aktuelle Buch über Ausstellungen von Hans Schabus in Lyon und Lissabon Installationen und Skulpturen des Künstlers streng einheitlich im titelgebenden Maßstab 1:1 dokumentiert und gerade dadurch den Blick schärft für die Zusammenhänge zwischen Werkgruppen, Medien und Motiven.