Liquid Frontiers

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Wertzeichen Europa
Seite Zwei
Bruchstücke

Ein Mönch zog aus, um die Schönheit der Welt auf einer quadratischen Tonscheibe einzufangen. Als diese in sieben Teile zerbrach, versuchte er sie wieder zusammenzusetzen. Er merkte schnell, dass er alle Schönheit und Vielfalt der Welt ganz einfach mit diesen sieben Teilen sichtbar machen kann. So die Geschichte des historischen Legespiels Tangram.

Eine Interpretation des Tangrams zeigt für uns das Wesen Europas: einst eine geschlossene Form, später durch Kriege und individuelle Interessen in viele kleine Fragmente zersprungen. Mal größer, mal kleiner. Mal lauter, mal leiser. So bleibt die Einheit in sich brüchig und fragil, nach außen hin aber stabil und fest – zusammengehalten durch das Gefühl »Europa«. Dargestellt in jenen sieben Farben, aus denen jede Flagge Europas zusammengesetzt werden kann.

Diese Identitäten in der Identität machen für uns die Einzigartigkeit Europas aus.

Seite Zwei, Christian Begusch (*1978) & Stefan Mayer (*1981)

seitezwei.com

Das Zweimann-Designbüro „Seite Zwei“ wurde 2011 von Christian Begusch und Stefan Mayer gegründet, die sich in jeder Hinsicht perfekt ergänzen. Die beiden Gestalter verbindet nicht nur gemeinsames Studium und langjährige Zusammenarbeit in den Bereichen Werbung und Branding, sondern vor allem das Prinzip, bei sämtlichen Projekten dem Faktor Design oberste Priorität einzuräumen. „Seite Zwei“ ist ein ideen-getriebenes, experimentierfreudiges Studio, das auf die scharfe Analyse der unterschiedlichsten Aufgabenstellungen und klare Argumente setzt. Gradlinigkeit und Direktheit sind auch Kennzeichen einer Designsprache, die mit elementaren Mitteln maximale Wirkung erzielt. Die Produktinszenierung der österreichischen Wodkamarke Neft nimmt in seiner Beschränkung auf Schwarz-Weiß deutliche Anleihen beim russischen Suprematismus und beschleunigt die geometrischen Grundelemente zu einer kurzen kinetischen Etüde in Filmform. Diese für die Arbeiten des Teams typische dynamische Dimension zeigt auch das CD-Cover des Wiener Jazzgeigers Mario Gheorghiu, für das „Seite Zwei“ freie Improvisation mit grafischen Mitteln betreiben und dadurch den Schriftzeichen eine deutliche Nähe zu Noten und musikalische Rhythmik verleihen.