Liquid Frontiers

Show menu
English

Wertzeichen Europa
Practice + Theory / A. Pohancenik
The sum of its parts

Das (gekürzte) Zitat des griechischen Philosophen Aristoteles ist ein guter Ansatz, europäische Werte zu besprechen.

Gerade aus der Vergangenheit und Voneinander lernen, Altes mit neuen Mitteln neu zu interpretieren und eigene Schlüsse zu ziehen, das scheint mir in der Tradition Europas zu stehen. Eine gewisse Emergenz wird durch die spontane Herausbildung von neuen Eigenschaften und Strukturen des Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente geschaffen. 

Die Umsetzung dieser Idee in ein grafisches Wertzeichen vereint das klassische Summensymbol ? (der griechische Buchstabe Sigma - und es sieht einem E doch wirklich sehr ähnlich – oder?), das symbolisch für die Summe positiver Eigenschaften in leuchtendem Gelb in der Mitte der Marke steht, mit der Wandelbarkeit der modernen Zeiten in der Form eines QR-Codes. Wenn der Code mit einem Reader auf einem Mobile Device gescannt wird, wird eine Webseite aufgerufen auf der auf Basis des Zufalls europabezogene Bilder und Zitate aus dem www ein Gesamtbild eines europäischen Ganzen ergeben.

thewholeisgreaterthanthesumofitsparts.net

Andreas Pohancenik (*1976) & Rebecca Lynch (*1979)

practiceandtheory.co.uk

Mit »Practice + Theory« betreiben der österreichische Designer Andreas Pohancenik und die britische Kuratorin Rebecca Lynch ein Studio, dessen Name insofern Programm ist, als es sich sowohl der Designpraxis als auch dem -diskurs verschrieben hat. 2008 in London gegründet, verfügt das Team seit 2012 auch über einen Standort in Wien, der sowohl als Büro als auch Projektraum und Shop konzipiert ist. Für Designer mit dieser Ausrichtung hat sich das Medium Ausstellung als besonders produktiv erwiesen, wie etwa eine Reihe für die renommierte Royal Society beweist, die von der Typografie über die Drucksorten und Kataloge bis zur Architektur von Practice + Theory gestaltet wurden. Unter dem Titel »So Weit, die Zukunft (SWDZ)« organisiert das Duo Ausstellungen, die sich unter reger Beteiligung internationaler Designerkollegen im Spannungsfeld zwischen Design, Wissenschaft und Gesellschaft bewegen. Buchgestaltung, interaktive Installationen und typografische Erscheinungsbilder für kulturelle und wissenschaftliche Institutionen und Unternehmen bilden weitere Schwerpunkte der Arbeiten, die sich mit »Mind over Matter«, dem Titel einer Ausstellung für den Wellcome Trust, treffend charakterisieren lassen.