Visuelle Gestaltung bedeutet für das Wiener Team Bohatsch und Partner nicht einen Stil im Sinne einer Handschrift, sondern Standards im Sinne einer Methode zu entwickeln. Tatsächlich hat sich das von Walter Bohatsch 1983 gegründete Büro hohe Maßstäbe gesetzt, was die Ergebnisse, aber auch den Grad ihrer argumentativen Ableitung angeht. Das Büro vertritt eine rationalistische Designauffassung, die den Anspruch erhebt, eine möglichst genaue visuelle Entsprechung für den jeweiligen Inhalt zu finden. Dieses Ideal verfolgen Bohatsch und seine drei Partner – unter ihnen Julia Krauth – undogmatisch und mit einer am Experiment ausgerichteten, offenen Methode. Die vielfach ausgezeichneten Gestalter haben 2007 unter dem Titel „Continuously“ ein Buch über die eigene Arbeit vorgelegt, für die das Verhältnis von Kontinuität und Variation charakteris-tisch ist. Dasselbe gilt für die „visuellen Profile“ von Kultureinrichtungen und Wirtschaftsbetrieben wie der Österreichischen Nationalbibliothek, dem MAK oder der Skiregion Arlberg, die als dynamische visuelle Systeme konzipiert, diesen Unternehmen jeweils zu einer präzisen, lebendigen Identität verhelfen.