Eva Dertschei (*1973) & Carlos Toledo (*1965)
Als Gestalter interessiert sich das österreichisch-guatemaltekische Team Toledo i Dertschei besonders dafür wie Gesellschaft gestaltet wird. Die Auseinandersetzung mit der Rolle der Macht und ihrer Repräsentation zieht sich nicht nur durch das Werk der beiden Grafikdesigner, sondern umfasst immer auch den kritischen Blick auf die eigene Disziplin. Sprache und Schrift werden von Eva Dertschei und Carlos Toledo ebenso auf ihre ideologischen Komponenten hin untersucht wie wirkungsvoll eingesetzt, um Themen und Initiativen zu einer Stimme zu verhelfen, die im herrschenden Diskurs nicht ausreichend repräsentiert sind. Dabei kommt Inhalt immer vor Stil und - im Sinne der jeweiligen Sache - visuelle Wirksamkeit vor gestalterischer Eleganz. Ihre Arbeiten sind immer politisch, nicht selten plakativ und manchmal propagandistisch, aber in jedem Fall intelligent und reflektiert. Das Spektrum reicht von der Gestaltung und Konzeption einer Ausstellungsreihe wie „Remapping Mozart“ im Mozartjahr 2006 über die grafische und redaktionelle Betreuung der Publikationsreihe „Bildpunkt“ für die IG Bildende Kunst bis zur unentgeltlichen visuellen und inhaltlichen Unterstützung der Initiative „Erster März“, die gegen die herrschende Migrationspolitik in Österreich mobil macht.
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