Ich fühle mich dem ausgeliefert und wundere mich, warum ich meiner Wut darüber nicht Ausdruck verleihe. Mich erschreckt meine Sprachlosigkeit und die der anderen.
Wann werde ich frech, was muss noch alles passieren bis ich den Mund aufmache, die Zunge herausstrecke, als erstes Zeichen der Unzufriedenheit und des Unmuts.
70 Cent »Auslandsporto« befördern Karten und Briefe in alle Länder Europas. Deshalb sollte die Marke ohne erklärende Worte »gelesen« und verstanden werden.
Die Marke ist klein, sie kann keine großen Geschichten erzählen. Sie kann irritieren, provozieren oder auch zum Nachdenken anregen.
Oder einfach nur Freude machen als kleines Stück gezähnter Grafik, oder als ein aufmüpfiger, frecher Gruß aus Österreich.
Für den österreichischen Grafikdesigner Gerhard Bauer bedeutet Design Dialog mit einer breiten Öffentlichkeit. Das verleiht visueller Kommunikation jene soziale Relevanz, die er neben Funktionalität von seinem Metier fordert. Er ist seit 2001 einer der drei Partner im Designstudio Perndl+Co. Die Kundenliste dieses oftmals ausgezeichneten Büros umfasst unter anderem zahlreiche wichtige Kulturinstitutionen wie das MAK, das Schauspielhaus, die Vienna Artweek oder das Jüdische Museum. Mit den meisten Auftraggebern verbindet Perndl + Co eine jahrelange Partnerschaft. Für einen klassischen Printdesigner mit einer ausgeprägten Sammelleidenschaft für alles Gedruckte bietet die Zusammenarbeit mit einer Einrichtung wie der Wienbibliothek besonderen Reiz: Dank Bauers lebendiger Gestaltung einer Publikationsreihe können die wissenschaftlichen Kataloge und Bücher des Hauses nunmehr ein Publikum jenseits der Fachkreise erreichen, was für den Designer ein wichtiges, weil soziales Ziel darstellt. Zurzeit arbeitet Gerhard Bauer an Ausstellungsgestaltungen für das Architekturzentrum Wien und das Wien Museum.